Von Pfefferkuchen, Lebkuchen und anderen Leckereien

Weihnachtsbäckerei

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Weihnachten ohne Plätzchen backen und Weihnachtsbäckerei? Das geht gar nicht. Viele der Gaumenfreuden gehören einfach zum Fest dazu. Und das nicht erst seit ein paar Jahren. Viele der Weihnachtsleckereien gibt es schon seit dem Mittelalter. Da konnte noch nicht jeder schalten und walten, wie er wollte. Auch die Festlegung der Pfefferkuchen Rezepte war ein politischer Akt, denn die Ratsherren zu Bremen legten genau fest, was in einem Pfefferkuchen so drin sein durfte. Doch nicht nur Pfefferkuchen wurde zur Weihnachtszeit rund um den Adventskranz genascht.

Auch Lebkuchen und Honigkuchen, Dominosteine und Pfeffernüsse und wundervolle Pfefferkuchenhäuschen verwöhnten Augen und Magen. Die regionalen Unterschiede zwischen den Naschwerken gibt es noch heute.

Hinter Klostermauern wurde gebacken

Und das nicht Mal schlecht. Die Grundlage der Pfefferkuchen oder Lebkuchen war der Honigkuchen, der von Mönchen kreiert wurde. Mönche hatten schon immer ein gutes Händchen dafür, aus wenigen Zutaten ein leckeres Mahl zu bereiten. Die feinen Zutaten für die Backwaren kamen aus dem Orient und waren sehr teuer. Klassische Gewürze für die Lebkuchen sind Ingwer, Anis und Zimt, aber auch Kardamom, Muskat und Koriander. Mit Pfeffer haben die Pfefferkuchen also wenig zu tun.

Honigkuchen für den germanischen Winter

Honigkuchen sind keine Erfindung der Germanen. Schon die Griechen und Ägypter labten sich an dem süßen Gebäck. Doch die Germanen haben es bekannt gemacht. Zur Wintersonnenwende gab es die kleinen süßen Kuchen, mit denen man sich für die rauen Winternächte stärken wollte. Die Kuchen waren aber auch ein Geschenk anlässlich der Weihe.

Pulsnitzer Pfefferkuchen, Aachener Printen und Nürnberger Lebkuchen

Ohne Frage dürften diese Drei heute die bekanntesten Weihnachtsgebäcke sein. Die ersten Kreationen entstanden im 13. Jahrhundert in den sächsischen Gebieten. Viele der Städte lagen in der Nähe von Wäldern, in denen es wilden Honig gab. Nach und nach entstanden weihnachtlichen Gaumenfreunden mit aufwendigen Verzierungen. Im 16. Jahrhundert wurde aus der weihnachtlichen Nascherei ein Lebensmittel, mit denen die Söldnerheere in den Türkenkriegen versorgt wurden.

Regional entwickelten sich ganz eigene Rezepte. So duften die Pulsnitzer Pfefferkuchenbäcker ab 1558 Pfefferkuchen backen. Etwa 100 Jahre später wurden das Weihnachtsgebäck auch auf dem Dresdner Striezelmarkt verkauft. 1675 kam es zum legendären Pfefferkuchenstreit, bei dem sich zwei Pfefferküchler aus Pulsnitz mit dem Kamenzer Rat anlegten. Den Bäckern wurde verwehrt, ihre Ware auch außerhalb der Stadt feilzubieten. Zwei Jahre dauerte der Streit. Erst dann durften die Pfefferküchler wieder ihre Waren in Kamenz anbieten. Auch in den Folgejahren legten sich die Pfefferküchler immer wieder mit anderen Bäckern an. Die Pulsnitzer waren eben ein streitbares Volk. Heute sind die Lebkuchen weltweit bekannt und können durchaus mit Nürnberger und Aachener Gebäck konkurrieren.

Und wenn Sie an den Weihnachtsfeiertagen rund um den Adventskranz sitzen und genüsslich Lebkuchen und Pfefferkuchen naschen, dann denken Sie an die lange Geschichte der verführerischen Leckerei.

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