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Während die einen dem Krippenspiel lauschen, sitzen die anderen ganz in Familie. Die Sitten und Bräuche unterscheiden sich auch in Deutschland je nach Landstrich und sind nicht überall gleich. Meist sind es nur Kleinigkeiten, in denen sich die Bräuche unterscheiden.
Den Weihnachtsbaum gibt es überall
Und er ist so richtig typisch deutsch. Vorläufer sollen die aus dem germanischen Mythos stammende Weltenesche sein und der Mittwinterbaum. Der Schmuck für den Weihnachtsbaum ist mehr ein Modetrend als eine regionale Besonderheit. Fast überall sind Glaskugeln, Lametta oder Glöckchen Trend. Wenn Sie auf Tradition setzen, sind frische, rote Äpfel, Strohsterne, Zuckerstangen und Holzspielzeug der richtige Schmuck.
Der Adventskranz gehört fast überall zur Weihnachtszeit dazu. Doch nur sehr wenige entscheiden sich für den riesigen Weihnachtskranz mit Kerzen, der schon die Größe eines Wagenrades hat. Heute sind Adventskränze kleiner und passen auf jeden Tisch. Im Gegensatz zum Vorreiter tragen heutige Adventskränze auch nur vier Kerzen für die vier Adventstage.
Weihnachten ist eben nicht gleich Weihnachten
Besonders das Erzgebirge lebt von der handwerklichen Kunst der Region, bei der sich auch viel um die Weihnachtszeit dreht. Hier gibt es kaum ein Fenster zur Adventszeit, das nicht mit einem Schwibbogen geschmückt ist. Diesen Brauch gibt es seit dem 18. Jahrhundert. Heute breitet er sich immer mehr aus. Bekannt aus dem Erzgebirge sind aber auch die wundervollen Lichterpyramiden, die Räuchermännchen oder all die anderen Schnitzereien.
Eine Besonderheit, die inzwischen in ganz Deutschland Anhänger gefunden hat, stammt aus dem Oberlausitzer Herrenhut. Von hier kommen die wunderschönen Herrenhuter Sterne. Sie gelten heute als Ursprung aller Weihnachtssterne. Die Sterne aus Papier und Kunststoff werden in Handarbeiter gefertigt. Immer wieder gibt es limitierte Editionen, die etwas ganz Besonderes sind.
In Bayern ist Weihnachten noch sehr traditionell und vor allem kirchlich. Hier gehören der Kirchgang und das Krippenspiel unbedingt zum Weihnachtsfest. In einigen Regionen wird der Nikolaus vom Buttnmandl oder Krampusse begleitet. Und natürlich hat sich die Post auf Weihnachten eingestellt und sorgt dafür, dass Weihnachtspostämter die Wunschzettel der Kinder verschicken.
Im Berchtesgadener Land geht es in der letzten Woche vor dem Heiligabend zur Sache. Die Weihnachtsschützen treten zum Christkindlschießen an. An jedem Tag schießen die Weihnachtsschützen am Nachmittag um 15 Uhr von ihren Standplätzen aus. Am Heiligen Abend wird zusätzlich vor der Christmette geschossen.
An der Küste geht es auch zum Weihnachtsfeste rau her. Nicht nur, dass die Weihnachtstauer ihre Bahnen ziehen, es geht auch zum Anbaden. Auf Temperaturen wird keine Rücksicht genommen und hinterher kann man sich bei einem heißen Glühwein aufwärmen.
Gegessen wird, was auf den Tisch kommt
Und das ist keineswegs nur Kartoffelsalat und Wiener Würstchen. In vielen Teilen von Deutschland gibt es Linsensuppe, die dafür sorgen soll, dass das Geld nicht ausgeht. Aber auch Eisbein mit Sauerkraut ist Tradition. Im Vogtländischen und Erzgebirgischen gibt es das Neunerlei. Das sind neun Gerichte, die aber nicht vorgeschrieben sind. Je nach Region variieren die Bestandteile von Neunerlei. Jeder Gang hat dabei seine eigene Bedeutung. Je näher man zur Küste kommt, desto beliebter wird der Fisch am Heiligabend. In einigen Teilen ist Fleisch am Weihnachtsabend verpönt. Oft wird sehr wenig gegessen, da die kommenden Tage nach Herzenslust geschlemmt wird.
Es lohnt sich also, Weihnachten auch mal in anderen Teilen Deutschlands zu erleben.
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